Quatsch keine Opern!

Die Dresdner Grafikerin Petra Sprenger schreibt und illustiert (Kinder-)Bücher, die Opern und ihre Handlung auf einfache Weise zu erklären

Die Stuttgarter Staatoper führt sie, die Bregenzer Festspiele bieten sie an und seit diesem Jahr gibt es sie auch in der Semperoper: sechs handliche Hardcoverbändchen im A5-Format aus der „opernmouth“-Reihe der Grafikdesignerin Petra Sprenger. Dass Sprenger dabei ausgerechnet in einer „Turandot“-Inszenierung in ihrer DresdnerHeimatstadt der Gedanke zu einem einfachen Opernführer kam, ist ein schöner Zufall. Schon zuvor hatte sie immer mal wieder Schwierigkeiten gehabt, die verworrenen Handlungsstränge und das Personal zuzuordnen. Wie sollte es da erst Kindern oder jugendlichen Opernbesuchern möglich sein, das was neudeutsch gern als ‚Plot‘ bezeichnet wird, nachzuvollziehen und dabei noch die Musik genießen zu können?


Die Idee zu „opernmouth“ war gefasst. Zehn Bändchen wollte Petra Sprenger herausbringen, so hatte sie sich vorgenommen: „die zehn meistgespielten Opern, so einfach erklären, dass sich die Freude am Genre Oper auch ohne große Vorkenntnis einstellt“. Eine ehrgeizige Idee. Gerade, wenn es um Erzählstoffe geht, deren Reiz genau diese – gern mit allerlei Verwechslungsspielen oder Verkleidungen daherkommenden – Geschichten ausmachen, ist eine knappe, aber dennoch alle wesentlichen Inhalte vermittelnde Zusammenfassung eine Herausforderung. Daneben galt es, Figuren, die die einzelnen Protagonisten verkörpern, zu entwickeln. Einfach und schnell erkennbar sollten sie sein.

Petra Sprenger, die gelernte Grafikdesignerin ist, entwickelte dafür kleine, kompakte, schwarz-weisse Figuren, deren Wiedererkennungswert durch unterschiedliche Accessoires gegeben ist. So trägt Dr. Bartolo aus dem Barbier von Sevilla eine Spritze, Figaro aus der gleichen Oper sowie in Figaros Hochzeit eine Schere oder Jägerbursche Max in „Der Freischütz“ ein Gewehr.
Gleichzeitig wird das gesamte Personal, einschließlich etwas des Chores, im jeweiligen Bändchen zusätzlich durch Namen gekennzeichnet…

Antje Friedrich, DNN, 30.08.2018

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