MUSENBLÄTTER: „Oper kurz und heiter“

Frank Becker / Musenblätter 05.01.2016

„Oper ist und bleibt ein musik-theatralisches Phänomen, an dem sich Geister scheiden, Gemüter erhitzen, in dem Regisseure dilettieren und an dem Satiriker gerne ihre Klingen schärfen – doch immer mit dem gebotenen Respekt vor dieser hohen Kunst. Mir gefällt – ich habe ein sehr entspanntes Verhältnis zum Genre „Oper“ – seit jeher der spritzige Umgang mit dem Thema, bei dem mir Oper mal nicht abgehoben, sondern verständlich, gerne mit ironischem Unterton, aber auch kenntnisreich nahegebracht wird.Was Georg Kreisler in seinem „Opern-Boogie“ erstmals 1957 auf einer Amadeo-Schallplatte vorgemacht hat, rief auch andere auf den Plan. Wolfgang Körner hat 1985 seinen „Der einzig wahre Opernführer“ vorgelegt, Peter Gammond gab 1989 dem Interessierten mit „Bluff your way in the opera“ (deutsch: „Clever bluffen – Oper“, 1998) Kurzporträts und knappe Erläuterungen an die Hand, und 2003 erläuterte Loriot knapp und wie von ihm gewöhnt kurzweilig 42 Opern in „Loriot´s Kleiner Opernführer“.Mit Konrad Beikirchers wunderbaren Büchern „Palazzo Bajazzo“ (2004) und „Bohème supreme“ (2007) bekam das Genre des verständlichen Opernführers eine völlig neue Dimension. Er geht mit großer Empathie durchaus ins Detail, ohne jedoch bierernst zu sein oder belehrend zu wirken. Wer Beikirchers Bücher zu Rate zieht, ist auf der sicheren Seite.Dort ist „im Kleinen“ auch, wer sich zur Information der zauberhaften neuen Reihe von Petra Sprenger bedient, die in jacken- und handtaschengeeigneten Bändchen unter dem Stichwort „Oper einfach erklärt“ – was durchaus ambivalent zu betonen ist – jeweils eine Oper in Wort, Bild und Skizze erläutert. Kollege Peter Bilsing vom Magazin „Der Opernfreund“ hat den Beginn der Reihe hier schon mit Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ vorgestellt, jetzt liegen zwei neue Bändchen vor: Giacomo Puccinis „Turandot“ und Georges Bizets „Carmen“. Das macht mir, der ich ein großer Verehrer der Comic-Kunst bin, ebensoviel Spaß wie dem Opernfachmann. Mit witzigen Zeichnungen und der gelispelten „Opernmouth“ als Cicerone wird man so kompakt durch Aufbau und Handlung geführt, daß ich vor dem Verfasser nur den Hut ziehen kann. So eine Serie Opernführer schließt eine Lücke, die bisher auf dem Markt geklafft hat. Das ist nun vorbei. Von den Musenblättern sehr empfohlen und mit unserem Prädikat belohnt: dem Musenkuß.“http://musenblaetter.de/artikel.php?aid=17461&neu=1

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